Theater

Datum:
16.09.2019
Uhrzeit:
20:30 Uhr
Preis:
VVK: 16€ / AK: 20€

Details

Ihre Lieder schleichen sich lieblich und entspannt ins Ohr und breiten sich dort ganz gemütlich aus. Das liegt einerseits an der schieren Qualität, andererseits an den ausgreifenden Arrangements. Streicher, Flöte, Klarinette, Horn, Tuba, Posaune: Jedes Instrument wird hier mit einem warmen, weichen Klang gespielt und unterstützt Bedouines Stimme auf das Prächtigste.

Azniv Korkejian ist eine Wanderin. Sie ist immer unterwegs, zwischen den Songs, zwischen den Stilen, zwischen den Städten. Nicht ohne Hintergedanken gab sie sich als Musikerin den Namen Bedouine. Schon ihre Biografie ist ein einziger Zug durch die Welt. Als Tochter armenischer Eltern im syrischen Aleppo geboren, wuchs sie in Saudi-Arabien auf. Nachdem ihre Familie Glück in der Green-Card-Verlosung hatte, siedelte sie in die USA über. Dort hat sie von Boston im Osten bis Los Angeles im Westen schon an vielen Orten gelebt und musikalische Inspiration gesammelt. Als Einflüsse sind deutlich Joni Mitchell, Leonard Cohen, Laura Marling oder Gillian Welch zu erkennen, ihre Stimme liegt irgendwo zwischen Karen Daltons bluesigem Organ, der verlockend-souligen Minnie Riperton und den französischen Ye-Ye-Vorbildern. Bedouine geht aber in ihrer Sound-Vision weit darüber hinaus. Im Juni erscheint ihre zweite Platte „Bird Songs Of A Killjoy“. Den Spielverderber gibt Korkejian selbst, wie sie ausgenzwinkernd anmerkt, schließlich seien es ihre Lieder, die da gespielt werden. Außerdem finde sie, dass auf der Platte unverhältnismäßig viele Referenzen zu Vögeln zu finden sind, das sei ein Klischee. Diese Koketterie sei ihr verziehen. Bedouine schafft es mit ihrem schwirrenden Klang, ihren Tempowechseln, ihrer eindringlich-charmanten Art uns zu betören und um den Finger zu wickeln.

Fotocredits: Moises Galvan